Das man sich nicht immer Äußerlichkeiten ablenken lassen sollte, habe ich gerade mal wieder lernen dürfen, als ich doch die hier soeben besprochene Platte zunächst sträflich links liegen gelassen habe. "Oida", so der Titel des Albums von Mocca Chung! Also soviel wie - "Alter" (glaube ich zumindest...). Klang irgendwie nach etwas aus dem Lande Falcos, EAV oder nach "Der Kaffee ist fertig"... Mundart? Nicht so wirklich mein Ding. Also zögerte ich das Reinhören immer wieder hinaus. Bis heute Abend. Es ist Freitag und ich hatte noch ein Stündchen Zeit bis zum Beginn meinem Lieblings-Radiostream und dachte mir, jetzt höre ich mal einfach rein. Und - so kann man sich täuschen! Klar Mundart - gleich beim ersten Stück - dem Titelsong. Aber die Musik. Die Musik zündete gleich mit perfektem Indiepop. Das war überraschend gut und wurde noch besser. Gleich beim zweiten Song spukten mir Assoziationen zu New Order oder gar Joy Division im Kopf umher. Und an manchen Stel
Zwei Songs, die einen nach dem ersten Hören ähnlich verdattert zurücklassen, wie auch schon zuvor das Cover (Visualized by Stephanie Bolwin) nach der ersten Inaugenscheinnahme. "Guten Morgen, Deutschland" heißt das gute Stück in den beiden Versionen der neuen Single von Frottee Boy aus Hamburg. Eine beinahe dadaistische Hymne im musikalischen Kontext aus Industrialdiscogagapop und einem zur gegenwärtigen Politik passenden Lautgedicht (kein Stück weniger Gaga), bei der man die Wahl hat sich darauf einzulassen und akribisch einen Sinn im Text-Design zu hinterfragen oder das ganze lyrische Treiben einfach als ziellose und wahnwitzige Verkettung von Buchstaben und Worten hinnimmt. In beiden Fällen gelangt man schnell an die persönlichen Grenzen der geistigen Verarbeitungsfähigkeit, sofern man dem künstlerischen Treiben bis an diese Grenzen gefolgt ist... Kurzum - eine Ode an den ungeschliffenen demokratischen Diskurs - poppig-verlottert und auch ein bisschen verrückt! Wer Frottee