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Es werden Posts vom Juli, 2023 angezeigt.

Out now: Nina Simone - You've Got To Learn || Verve Records, UMe | VÖ: Juli 2023

Beworben wurde die "neue" Platte von Miss Simone ja schon etwas hype-artig. Von "Nina in Höchstform" war die Rede. Nun gut, das Positive vorweg: Das Album ist ganz nett und gut hörbar. Aber auch alles relativ unspektakulär. Und hält man sie gegen das Licht der eigentlichen simoneschen Strahlkraft, wirkt sie in manchen Momenten vielleicht sogar ein wenig langweilig. Irgendwie wie ein leicht enttäuschendes 0-0 beim Fußball. Nicht richtig gut, aber eben auch nicht schlecht. Kann man kaufen, muß man aber nicht...

Essay: *Ich habe das alles schon tausend mal gesehen* - Ein Blick auf die Fehlfarben, Teil 1

A m Anfang stand der Punk. Allein die Tatsache, dass man sich als deutsche 77'er Punkband der ersten Stunde nach einem Lou Reed-Stück als Charley's Girls betitelt, zeigt eigentlich dass der Bezug zum Punk hier anfänglich eher in der amerikanischen Punk-Avantgarde, denn in der gerade erst gezündeten britischen Punk-Explosion herzustellen ist. Die Düsseldorfer Band um  Franz Bielmeier , in der auch  Jürgen "Muscha" Muschalek († 2003),  Markus Oehlen ,  Peter Stiefermann und eben Peter Hein zur Besetzung gehörten, kann man mit Fug und Recht als Pioniere des Punkrock in Deutschland bezeichnen. Keimzelle und Nukleus war der Ratinger Hof , unweit der D'dorfer Altstadt. 1977 hatte Carmen Knoebel , Inhaberin der Lokalität, diese in eine Festung des nihilistischen Minimalismus verwandelt. Hell, grell, kahl und furchteinflössend für alle, die in der nun über Deutschland hereinbrechenden Bewegung , das Ende des Abendlandes sahen. Da ich selbst kein Musiker bin, kann

B wie Besonders - oder eben bureau b: "Klar! 80 - Ein Kassettenlabel aus Düsseldorf 1980-1982" [VÖ: 14.07.2023 | bureau b]

Erfolgreiches Music-Mining und dadurch Zutagefördern obskurer oder völlig in Vergessenheit geratener Bands, Label oder Compilations ist eine der Kernkompetenzen des Hauses Bureau B/Tapete Records. Das Toplabel aus der norddeutschen Vinyl- und mittlerweile sicher auch unangefochtenen Indie-Hochburg Hamburg an der Elbe, hat erneut ein wunderbares Kleinod vor der kompletten Auslöschung aus dem in dieser Hinsicht wohl nur noch rudimentären Gedächtnis selbst der bewandertsten Schall- Conoisseure bewahrt. Ok, vielleicht gibt es noch einen engen Düsseldorfer Zirkel, dem das Label "Klar!80" bekannt ist oder die sich noch an das Ladenlokal gleichen Namens in der NRW-Hauptstadt erinnern... Das bis auf die Ausnahme einer 12" Vinylbox mit drei EPs eigentlich als reines Kassettenlabel und sowas von Independent existierende Label, brachte es immerhin auf das auch für damalige Verhältnisse beachtliche Output von 18 Tapes. Der Untertitel der nun vorliegenden Compilation, die anders als