Direkt zum Hauptbereich

Posts

Posts mit dem Label "Free Jazz" werden angezeigt.

Free at last... James Newton Quartet - Live In Willisau [Switzerland 1983] | VÖ: 07.11.2025 | Rythm Flow Records

Das Album Live In Willisau Switzerland 1983 des James Newton Quartet – veröffentlicht bei Rhythm ’n’ Flow Records im November 2025 – ist ein aufschlussreicher Dokumentations-Fund: Ein Livemitschnitt vom Willisau Jazz Festival in der Schweiz aus dem Frühjahr 1983. Mit dabei sind der Flötist und Bandleader James Newton selbst, die Pianistin Geri Allen – zu Beginn ihrer Karriere –, sowie der Bassist Anthony Cox und der legendäre Andrew Cyrille an den Drums...  In dieser Konstellation bewegt sich das Quartett im Spannungsfeld von freier Improvisation und kompositorischer Klarheit. Newtons Flöte – kaum je trivial – gliedert sich hier in einen Kontext, in dem Allen, Cox und Cyrille nicht nur begleiten, sondern impulsgebend sind: Die rhythmischen Impulse von Cox und Cyrille bieten ein engmaschiges, zugleich losgelöstes Fundament, während Allen mit subtiler Verve zwischen Klangräumen und impulsiven Ausbrüchen pendelt... Die Klangästhetik ist roh und unmittelbar – ein Livemoment...

Introduction: Stax + Max Stadtfeld -Suboptimal [VÖ: 25.03.2022 | Klaeng Records]

Suboptimal an dieser Veröffentlichung ist im Höchstfall das wenig kunstvolle Cover-Artwork, bei dem ich ohne weitere Informationen vermutlich eher auf ein verschollenes 40 Jahre altes Trio-Album auf Tape getippt hätte. Aber vermutlich wird man sich was dabei gedacht haben... Oder auch nicht. Wie dem auch sei, zumindest lenkt es nicht von der Musik ab, denn die fordert schon die optimale Aufmerksamkeit des Zuhörers... Nun mag ich ja zugegeben relativ frei interpretiertes und vertracktes Zeug ganz gerne. Aber wie soll man das gerade zum ersten mal Gehörte in Worte fassen? Denn ich sag mal so - die Hitparaden der Welt stürmst du damit sicher nicht. Vermutlich wird es selbst vielen Jazzfans Schwierigkeiten bereiten. Ohne eine gewisse Free-Jazz-Affinität und der Bereitschaft zum Aufarbeiten von Klang-Fragmenten und dissonannten Akkorden wird das eher nix. Aber kann man sich dazu durchringen der Platte eine zweite Chance zu geben, was bei dieser Art Jazz eigentlich immer eine gute Idee ist, ...

Siberia Extreme... Wortwörtlich! Zwei neue Veröffentlichungen des Labels Indigenous Lifeforms

  Musik hören ist für mich auch immer eine Art Reise. Man hat seine (musikalische) Heimat, also die Musik die man kennt, bei der man sich heimisch, sich wohl fühlt und mit der man sich im Normalfall - sofern einem Musik wichtig ist - auch ständig umgibt. Und doch zieht es einen hin und wieder in fremde Gefilde. Entweder weil man aus einer gewissen Abenteuerlust versucht seinen Horizont zu erweitern. Oder aber auch, weil man einer Empfehlung folgt. Natürlich benötigt man auch eine gewisse Affinität und Interesse an Reisen in unbekanntes Terrain. Sich einfach mal mit Dingen bzw. Sounds zu befassen, die man noch nicht kennt und gegebenenfalls diesen auf den Grund zu gehen. Dann aber gibt es diese eher seltenen Momente, bei denen man sich an eine Stelle teleportiert fühlt, wo man sich leicht (in diesem Fall auch schwer!) irritiert fragt: "Wie zum Teufel bin ich denn hier rein geraten?". Einen solchen Moment hatte ich beim Hören der beiden Alben die mir freundlicher Weise vom Labe...

Swiss Made: Greg Osby & Florian Arbenz - Reflections Of The Eternal Line // VÖ: 17.09.2020

W ill vielleicht kein Musiker hören, aber das erste was mich sofort ansprach, war das erstklassige Cover des Albums, dessen Art der Entstehung sich im Video zum Track " Wooden Lines " anschaulich beobachten lässt. Denn das musikalische Projekt wurde von einer Reihe von Gemälden des bekannten Künstlers Stephan Spicher inspiriert, in dessen Werkstatt auch die Aufnahmen zu "Reflections Of The Eternal Line" stattfanden und der sich auch für das kunstvolle Cover verantwortlich zeichnet. Und stimmt die Verpackung, muß natürlich auch der Inhalt liefern. Und das tut er - auf erwartbar hohem Niveau...  Florian Arbenz , vielen sicherlich bekannt als Drummer des Schweizer Modern Jazz-Trios VEIN , spielt hier zum ersten mal mit seinem langjährigen Kollegen und Mitstreiter, dem legendären US-amerikanischen Saxophonisten Greg Osby als reines Duo zusammen. Osby & Arenz schaffen hier ein Klangkunstwerk, dem man sich beim Hören völlig hingeben sollte, nein muss. Hier kommt es au...