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Posts mit dem Label "Indie" werden angezeigt.

Intime Songwriter-Poesie mit feuriger Seele: Colletti - Anything That Burns [Album, Barhill Records, VÖ: 09.05.2025]

Colletti, die aus Saarbrücken stammende Singer-Songwriterin, überzeugt mit einer Stimme, die zwischen zerbrechlicher Melancholie und kraftvoller Leidenschaft schwankt. Ihre Musik verbindet akustische Tiefe mit indie-folkiger Eleganz, getragen von Texten, die persönliche Abgründe und hoffnungsvolle Funken ausloten. Auf "Anything That Burns" gelingt ihr ein Album, das Intimität und universelle Emotionen meisterhaft vereint...  Das Werk besticht durch eine warme, ungekünstelte Produktion, die Collettis rauchige Stimme und die kunstvollen Gitarrenarrangements in den Vordergrund stellt. Die Songs wirken wie kleine, fein geschliffene Dramen – mal düster-versponnen, mal mit aufrichtiger Wärme. Dabei bleibt die Balance zwischen singer-songwriterischer Reduktion und subtilen, genreübergreifenden Experimenten stets stimmig. "Anything That Burns" ist ein Album für ruhige Stunden, das unter die Haut geht – ohne Pathos, aber mit großer emotionaler Wucht...

LEMON - Live at Club Montreux - Flöz K, Werne [02.05.2025]

Bereits zum vierten mal warem Lemon aus Amsterdam zu Gast in Werne. Und wieder mal war es für alle Beteiligten ein lohnender Abend. Das Flöz K war trotz weiterer Veranstaltungen in der Stadt recht gut gefüllt. Die Niederländer bieten eine großartige Mixtur aus Psychedelic Pop und Indie mit starken Madchester-Bezügen. Nicht ganz umsonst umschreibt die Band ihren musikalischen Kosmos leicht abgewandelt auch als NEDchester. Und ich finde , das passt sehr gut. Die Band war auch bereits als Vorband bekannter Genre-Größen wie Primal Scream, den Stereo MCs oder auch den Charlatans auf der Bühne...   Und live auf der Bühne merkt man ihnen diese Erfahrung auch deutlich an. Zum einen weiß die Band genau, wie sie mit dem Publikum umzugehen hat, um dieses auf ihre Seite zu ziehen. Zum anderen bieten Lemon von Beginn an eine unheimlich intesive Livepräsenz, bei der es beinahe unmöglich ist, einfach reglos zu verharren. Die Songs beamen einen unmittelbar in die Zeit der Stone Roses oder ...

Von Garagenbands und Pop-Olymp: Die Wiederentdeckung der „Stars Of Track And Field“ - Part 2 of 2

--- TEIL 2 --- Vom Duo zum Pop-Orchester Nach der geplanten Auflösung von „Funnybone“ machten Sebastian und André erstmal - beeinflusst von Musik, die sie gerade neu entdeckten - als Folk-Duo weiter. Wenig später sollte es dann sowieso heißen: „the quiet is the new loud“. Das passte als Motto! Und ein neuer Name wurde auch gefunden. Nach einem Song der von Folk- und Chamber-Pop-Einflüssen geprägten schottischen Ausnahme-Indie-Popper „Belle And Sebastian“ nannte man sich fortan - „Stars Of Track And Field“ . Weitere offensichtliche Bezüge kamen aus britischem Folkrock, Baroque-Pop oder von Nick Drake, Momus, Felt oder Arab Strap. Aber auch die Band Hefner, denen sie für die Aufnahmen ihrer Debüt LP ihr Musik-Equipment zur Verfügung stellten. (Zitat Seb: „Ja, genau so mussten wir es auch machen! Weg also mit den Effektgeräten, bei denen ich mich sowieso schwertat, diese mit meinen unegalen Füßen vernünftig zu bedienen!“)… Und so kam es schnell zu neuen Songs, die ...

Von Garagenbands und Pop-Olymp: Die Wiederentdeckung der „Stars Of Track And Field“ - Part 1 of 2

--- TEIL 1 --- Eine musikalische Zeitreise durch das Münsterland der 90er Jahre Frühling 2024 – Die Indiepop-Szene feiert ein unerwartetes Comeback: Das münsterländische Label „Bureau Platiruma“, unter der Leitung von Sebastian Voss, veröffentlicht mit „Episodes And Postcards“ eine liebevoll zusammengestellte CD-Compilation der Band „Stars Of Track And Field“. Ein musikalisches Kleinod, das die Herzen von Liebhabern britisch geprägten Indiepops höherschlagen lässt und gleichzeitig eine faszinierende Zeitreise in die pulsierende Musikszene des Münsterlandes der 90er Jahre darstellt… Die Geschichte von „Stars Of Track And Field“ beginnt mit zwei musikbegeisterten Nerds aus dieser Gegend, die sich also aufmachte, im Prinzip das Manchester oder Glasgow NRW´s zu werden. In einer Zeit vor dem Internet saugten sie jede verfügbare Information über Musik und im Speziellen über Indiepop auf – vom Graves Rocklexikon bis hin zu Musiksendungen im Radio und im TV. Jeder Cent, den sie verdienten, flo...