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Soma Camara – Soma Camara (14.11.2025, Q-Sounds Recording) - Out Now as Super Limited Vinyl Edition!

Soma Camaras Debüt wirkt wie ein dokumentarischer Schnappschuss aus zwei Welten, die selten in dieser Intimität miteinander verschmelzen. Die weiten, sandfarbenen Klangvorstellungen der Soninke-Musik seiner Herkunft und der urbane, manchmal rau anmutende Alltag von Seine-Saint-Denis, dem französischen Département, das seit Jahrzehnten zugleich Schmelztiegel, sozialer Brennpunkt und kulturelles Labor ist...  Soma Camara nutzt dieses Spannungsfeld nicht als Folklore, sondern als notwendige Selbstverortung. Man spürt sofort, wie eng sein Vokabular aus soninkesprachigem Gesang, reduzierten Hook-Figuren und autobiografischem Erzählen mit seiner Biografie verwoben ist, auch wenn man als Autor dieser Zeilen der Sprache in den Songs nicht mächtig ist..  Dass dieses Album ausgerechnet auf Q-Sounds Recording erscheint, überrascht nur auf den ersten Blick. Das kleine und doch so kraftvolle Soul-Label aus dem Pariser Umland hat sich in den vergangenen Jahren zwar vor allem mit...
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„This Is DJ’s Choice, Vol. 5 – Henry Storch“ [Unique Records | Schubert Music Europe | VÖ: 05.12.2025]

„This Is DJ’s Choice, Vol. 5 – Henry Storch“ wirkt weniger wie eine weitere Compilation und mehr wie eine Einladung, sich für eine gute Stunde in Henrys Plattenkiste zu setzen. Nicht chronologisch sortiert, nicht nerdig-akademisch, sondern so, wie DJs ihre Lieblingsplatten wirklich benutzen: als zuverlässiger Schnellzugriff für den Moment, in dem der Laden kippen soll – nach vorne...  Kontext: Was ist überhaupt „DJ’s Choice“? Die Reihe läuft seit 2008 bei Unique Records. Die Idee: Szene-DJs und Kurator:innen stellen jeweils ihre Definition einer guten Compilation von Soul-, Funk-, und artverwandten Club-Sounds zusammen – unter anderem waren schon Keb Darge, Marc Hype, DJ Suspect und zuletzt GU an der Reihe beteiligt.. Vol. 5 ist nun eine besondere Ausgabe. Sie wurde ursprünglich noch zu Lebzeiten von Unique-Gründer Henry Storch gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Eddie Piller angedacht, aber nie fertig. Erst jetzt, einige Jahre nach Henrys tragischem Tod 2018, ...

Weltumspannendes aus Brasilien: Mauricio Fleury – Revoada (VÖ: 05.12.2025, Altercat Records)

Mauricio Fleurys Solo-Debüt „Revoada“ liest sich wie eine kluge, behutsam arrangierte Kartografie seiner musikalischen Wanderjahre – vom vibrierenden São Paulo via Berlin bis hin zu den Schallplattenhändler:innen Istanbuls. Weniger ein Album voll separater Kompositionen, als ein kohärenter Hörtrip: ein Groove-Jazz-Geflecht mit viel Soul, brasilianischer Tradition, melancholischem Psych-Gefühl und der Virtuosität, die man von dem früheren Afrobeat-Kollektiv Bixiga 70 kennt, deren Mitbegründer Fleury war...  Fleury, dominierend an Fender Rhodes, Hammond, Klavier und Synths, versteht sich als Digging-Künstler und Sammlerästhet — der Vinyl-Bewahrer (und selbst Sammler), der bei jeder Rille auf Geschichten hört und Werte sammelt. Dieses Gespür für Klang und Ästhetik durchzieht „Revoada“. Die Produktion wirkt warm, analog und räumlich — als ob das Album bewusst für das Vinylmedium konzipiert wurde. Die limitierte LP-Edition mit Artwork und OBI-Band macht das Kunstwerk kompl...

SML – How You Been (VÖ: 07.11.2025, International Anthem)

Mit "How You Been" legt das Los-Angeles-Quintett SML – Anna Butterss (Bass), Jeremiah Chiu (Synths), Josh Johnson (Saxofon), Booker Stardrum (Drums) und Gregory Uhlmann (Gitarre) – sein zweites Album vor, erneut auf dem Kuratoren-Label International Anthem. Statt klassischer Studiosessions arbeitet die Band wieder mit einem Collage-Ansatz: Mitschnitte verschiedener Shows werden im Nachhinein zu neuen Stücken zerlegt, montiert und verdichtet. Was beim Debüt noch nach kühner Versuchsanordnung klang, wirkt hier wie eine ausgebaute Methode – komplexer, aber zugleich intuitiver...  Musikalisch sitzt SML genau in jener Reibungszone, in der sich elektroakustischer Jazz, Postrock-Impulse und clubtaugliche Grooves gegenseitig befeuern. Die Stücke verschieben permanent die Perspektive: hyperaktive Rhythmen, gläserne Synthflächen, plötzlich aufflackernde Saxofonfiguren, Gitarren, die eher timbral als solistisch denken. Trotzdem bleibt das Ganze überraschend körperlich – kein...

Calamite zünden ihr Debüt – mit Haltung (VÖ: 05.12.2025, Label: Signal Source Music)

Das selbstbetitelte Debüt der Berliner Formation Calamite wirkt wie ein konzentriertes Destillat aus vier individuellen Klangpersönlichkeiten, die ihre Stärken nicht gegeneinander ausspielen, sondern miteinander verweben. Mit Mathilde Vendramin und Helena Montag stehen gleich zwei Stimmen im Zentrum, die jedoch weit mehr sind als reine Vocal-Front: Beide arbeiten intensiv mit Effekten, Texturen und klanglichen Schichtungen, die dem Album seine psychedelisch flirrenden Ränder verleihen. Gleichzeitig halten Paul Lapp am Bass, Synthesizer und mit eigener Stimme sowie Leon Griese am Schlagzeug das rhythmische und atmosphärische Fundament zusammen — ein Fundament, das erstaunlich variabel reagiert, mal pulsierend, mal fragil, mal fast bedrohlich organisch...  Die Warmtönigkeit des Albums verstärkt die schwebenden Stimmen, die oftmals wie zusätzliche Instrumente eingesetzt werden und sich mit Bassläufen, Synth-Flächen und einem ausgesprochen dynamischen Schlagzeugspiel zu ein...

Warm, ehrlich und groovend: „Humanity“ von Kennedy Administration überzeugt (VÖ: 21.11.2025, Label: Leopard)

Das neue Album " Humanity " von Kennedy Administration ist ein bislang beeindruckender Höhepunkt einer Entwicklung, die Soul , Funk , Jazz und Pop zu einer organischen Einheit verschmilzt. Die LP-Ausgabe (180g Vinyl) fühlt sich vom ersten Auspacken an wie ein Statement: haptisch solide, atmosphärisch dicht – und sie verlangt bewusstes Hören... Bereits auf dem Opener „Better Way“ offenbart sich der große Trumpf des Albums: die wandelbare, warme Stimme von Ms. Kennedy, getragen von einem subtilen Groove und einer Arrangement-Sorgfalt, die man selten derart durchdacht im modernen Soul hört. Begleitet wird sie von Ondre J, dessen musikalische Empfindsamkeit und Hintergrund im Jazz/R&B dem Sound eine kluge, zugleich elegante Tiefe geben... Im Titelsong „Humanity“ wie auch im groovig-rockigen „Reject Song“ — bei dem ein Gastsolo von Mark Lettieri (bekannt von Snarky Puppy ) für markante Farben sorgt — zeigt die Band, wie viel Raum zwischen Funk und emotionaler Di...