Treibender Postpunk und tolle Gitarrenwände von Gitarrist Marten Bijkerk. Genau so, wie ich es mag und diesem Musikstil seit langem verfallen bin. Zum Song „Second Time“ gesellte sich noch Myk Jung, Sänger der Wave Legende The Fair Sex auf die Bühne und unterstütze Sänger Alexander Landsberg. Die Band begeisterte mich restlos, so dass auch gleich ihr neustes Werk - als Vinylliebhaber leider nur auf CD - gekauft wurde. Trotzdem entschädigt die Musik auch das. Werde mich auch weiter mit dieser Band beschäftigen...
Nach einer kurzen Umbaupause enterten dann Chameleons Vox die Bühne, ja Chameleons Vox und nicht The Chameleons, wie man es auf der Website lesen konnte. Es ist sicher nicht die Urbesetzung der Band, worauf Urgitarrist Dave Fielding auch hingewiesen hatte, aber das tat der Stimmung in der sehr gut gefüllten Zeche keinen Abbruch. Los ging es mit "Swamp Thing" , gefolgt von einem meiner Favoriten "A Person Isn´t Safe"… und schon war die Band voll in ihrem Element. Klassiker der ersten drei Alben - also dem Meilenstein "Script Of The Bridge" (mit Titeln wie "Monkeyland", "Thursday´s Child´s", "As High As You Can Go"…), dem Zweitwerk "What Does Anything Mean... Basically" ( hier mit "Perfume Garden", "Singin Rule Britannia"...) und dem letzten Werk der frühen Phase, "Strange Times" (mit "Caution" und "In Answer"...) - wechselten sich ab und von Stück zu Stück stieg die Stimmung im Publikum...
Herauszuheben vor allem ein grandioses "Soul In Isolation" mit einem veränderten Mittelteil, ein phantastisches, gerade zum Ende hin sehr kraftvolles "Second Skin" und "Return Of The Roughnecks", in dem Mark uns in vergangene Tage zurück versetzte, indem er The Clashs „White Riot“ und Joy Divisions „Transmission“ in den Song integrierte. Als Zugaben gab es noch "Tears" und als Abschluß "Don´t Fall" mit einem phantastischen Ende...
Im Vergleich zum letztjährigen Konzert im Underground in Köln, über das hier auf 33rpmPVC.de ebenfalls berichtet wurde, kann ich noch eine Steigerung der Band feststellen. Gerade die Bandbreite der Songs aus der frühen Schaffenszeit, erfreute das Fan-Herz, was auch alle meine Mitfahrer bestätigten. Alles in allem ein gelungener Abend, der sicher die meisten der Besucher in ihre Jugendzeiten zurückversetzte. Und hoffentlich noch nicht das Ende der Chameleons Vox. Zumindest stimmen mich da Einträge auf ihrer eigenen Website zuversichtlich.
Dirk Hanke (Story und Fotos)