Das kommt auch im momentanen Hype um das gute, alte Vinyl nicht oft vor, dass eine neue Band oder wie in diesem Fall ein Duo, ihr Debüt neben der wohl unumgänglichen Digitalveröffentlichung, nur als Vinyl veröffentlicht und dabei das Medium der letzten beiden Jahrzehnte, die nicht so alte und gute CD fast völlig ausklammert. Das gute Stück Analogie erscheint in einer Auflage von 300 Exemplaren. Das Vinyl ist in einer relativ schweren Ausführung hergestellt und auch die sonstige Aufmachung, fast ganz in Schwarz, macht einen bis aufs Innersleeve aufwändigen Eindruck. Ein Downloadcode liegt der Platte ebenfalls bei...
Aufgenommen wurde die 12" bei Kozmic Sound im Funkhaus, Berlin. Und fand ich den minimalistischen Noise-Rock in der Promoversion schon gut, klang das, was mein Dreher den Rillen entlockte noch deutlich besser. Ich bin zwar Vinyl-Junkie, aber keiner, der sich bei der Beurteilung auf den vermeintlich besseren Sound von Schallplatten zurückzieht. Doch in diesem Fall tut das Vinyl der Akustik noch mal richtig gut und gibt den Songs mehr Fülle und Druck. Ein wenig erinnern mich Krälfe an die australische Stonerrock-Band Ahkmed ("Distance" auf Elektrohasch Schallplatten, 2009), die ich vor ein paar Jahren mal in der Piano-Bar in Dortmund live gesehen habe. Ebenfalls instrumental, aber eben kein Duo. Von daher ist es schon bemerkenswert, was für eine Power bei Krälfe entsteht. Alleine die Zusammensetzung des Duos, also Mann an der Gitarre und Frau am Schlagzeug, weckt unweigerlich Assoziationen zu den White Stripes. Und das ist absolut positiv gemeint. Allerdings haben Krälfe die deutlich bessere Schlagzeugerin...