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Es werden Posts vom Juni, 2025 angezeigt.

Thomas Lüthi's Biwak: "Bellevue" – Ein atmosphärisches Meisterwerk zwischen Tradition und Innovation

Das neue Album "Bellevue" von Thomas Lüthi's Biwak beeindruckt von Beginn an durch seine freiräumige Klanglandschaft, die Genregrenzen innerhalb und ausserhalb des Jazz scheinbar mühelos überschreitet, ja durchschreitet. Mit dieser am 30. Mai 2025 im Eigenvertrieb erschienenen Veröffentlichung beweist das Ensemble ein außergewöhnliches Gespür für musikalische Nuancen ohne sich in irgendeiner Ecke zu verfangen oder allzulange aufzuhalten...  Schon der Opener "Bellevue" setzt den Ton für das, was folgt. Sich langsam entfaltende, filigrane und den Hörer in eine hypnotische Klangwelt entführende Arrangements. Lüthis Kompositionstalent zeigt sich besonders in der Art, wie er traditionelle Elemente mit experimentellen Ansätzen verwebt. Die Balance zwischen vertrauten Sequenzen und überraschenden Wendungen hält die Spannung über die gesamte Spielzeit aufrecht...  Die Stücke des Albums entwickeln sich organisch und schaffen eine zusammenhängende musikalische...

Little Simz - Lotus [VÖ: Juni 2025, AWAL Recordings]

Little Simz ’ neues Album " Lotus " ist reine Poesie in Rap-Form – die britische Ausnahmekünstlerin (@littlesimz) überzeugt wieder mit messerscharfen Lyrics, die zwischen Verletzlichkeit und ungefilterter Stärke pendeln. Trotz der Trennung von dem langjährigen Producer Inflo, entfaltet das Werk eine hypnotische Atmosphäre, wo jeder Track wie ein eigenes Kunstwerk wirkt...  "Lotus" steht für ein Album mit starkem Pop-Appeal unter Zuhilfenahme von Funk & Soul-Elementen - ohne das Little Simz die Bodenhaftung zur Straße verlässt. Die Songs sind vollgepackt mit musikalischen Gästen. Packend erzählt über Beats, die mal zerbrechlich, mal wuchtig pulsieren. Hier wird Rap wieder zur Selbstreflexion und Gesellschaftskritik, wie man es von Little Simz gewohnt ist – kein Wunder, dass sie längst als eine der wichtigsten Stimmen des Genres gilt... Little Simz @ Instagram

Klaus Michel - Strange Future: Ein tiefgründiges Klanguniversum [VÖ: 10.06.2025]

Mit „Strange Future“ präsentiert der aus Keidelheim, Rheinland-Pfalz, stammende Musiker Klaus Michel sein mittlerweile sechstes Soloalbum und entführt seine Hörer in ein vielschichtiges Klanguniversum. Das Album, das am 10. Juni 2025 veröffentlicht wurde, ist ein Zeugnis Michels anhaltender künstlerischer Reife und seiner Fähigkeit, tiefgründige Emotionen in musikalische Formen zu gießen. Als Singer-Songwriter, der sowohl die Texte als auch die Musik selbst schreibt, bietet Michel auf „Strange Future“ ein intensives und alles andere als normales Rockalbum an...  Der Opener „Dreaming Of Los Angeles“ setzt den Ton für das Album. Er ist ein atmosphärischer Einstieg, der den Hörer sofort in Michels Welt zieht. Direkt darauf folgt der Titeltrack „Strange Future“, ein Song, der die thematische Essenz des Albums einfängt und Michels charakteristischen Stil – eine Mischung aus Americana, Psychedelic Rock, Alternative und klassischem Singer-Songwriter-Sound – eindrucksvoll zur G...

Großes Kino: Calibro 35 - Exploration [VÖ :2.Juni 2025, Record Kicks]

Calibro 35 , die 2007 in Mailand gegründete italienische Band, hat sich über die Jahre einen Namen als Meister des Cinematic Funk gemacht. Ihre Musik ist tief verwurzelt in den Soundtracks italienischer Polizeifilme und Giallo-Thriller der 1960er und 70er Jahre.  Ihre Fähigkeit, Vintage-Sounds mit modernen Elementen zu verbinden, hat ihnen den Ruf eingebracht, den "Crimefunk" neu definiert zu haben. Mittlerweile hat sich daraus eine sehr beeindruckende Diskografie ergeben, die sowohl Studioalben als auch Filmmusiken umfasst... Mit ihrem neuesten Album "Exploration", das am 2. Juni 2025 auf Record Kicks erschienen ist, begeben sich Calibro 35 auf eine weitere klangliche Expedition und zurück in den Schoß von Record Kicks, nachdem sie ihr letztes Album bei Univeral veröffentlicht haben. Das Album ist (natürlich) eine Hommage an die goldene Ära der italienischen Filmmusik. Einflüsse von Piero Umiliani oder auch  Lalo Schifrin sind unverkennbar. Dies verleih...

Intime Songwriter-Poesie mit feuriger Seele: Colletti - Anything That Burns [Album, Barhill Records, VÖ: 09.05.2025]

Colletti, die aus Saarbrücken stammende Singer-Songwriterin, überzeugt mit einer Stimme, die zwischen zerbrechlicher Melancholie und kraftvoller Leidenschaft schwankt. Ihre Musik verbindet akustische Tiefe mit indie-folkiger Eleganz, getragen von Texten, die persönliche Abgründe und hoffnungsvolle Funken ausloten. Auf "Anything That Burns" gelingt ihr ein Album, das Intimität und universelle Emotionen meisterhaft vereint...  Das Werk besticht durch eine warme, ungekünstelte Produktion, die Collettis rauchige Stimme und die kunstvollen Gitarrenarrangements in den Vordergrund stellt. Die Songs wirken wie kleine, fein geschliffene Dramen – mal düster-versponnen, mal mit aufrichtiger Wärme. Dabei bleibt die Balance zwischen singer-songwriterischer Reduktion und subtilen, genreübergreifenden Experimenten stets stimmig. "Anything That Burns" ist ein Album für ruhige Stunden, das unter die Haut geht – ohne Pathos, aber mit großer emotionaler Wucht...

Was reimt sich auf Arsxxloch?: Battle Rap - Die Kunst der Beleidigung, von Rafael Schmauch [Ventil Verlag, 2025, ISBN 978-3-95575-238-5]

Rafael Schmauchs "Battle Rap - Die Kunst der Beleidigung" bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt des Battle Rap. Für Leser, die wie ich bisher nur oberflächliche Berührungspunkte mit dieser Subkultur hatten – beispielsweise durch YouTube-Videos – öffnet das Buch eine Tür zu einer Szene, die von sprachlicher Akrobatik, scharfzüngigem Witz und einer einzigartigen Form des verbalen Wettkampfs geprägt ist. Schmauch, auch bekannt als Papi Schlauch, ist ein Kenner der Materie. Sein Buch ist reich an Details und zeugt von einem tiefen Verständnis für die Geschichte, die Regeln und die Protagonisten des deutschen Battle Rap. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise von den Anfängen bei "Feuer über Deutschland" bis hin zu den heutigen Hype-Events...  Die Beschreibungen der einzelnen Battles sind lebendig und vermitteln ein Gefühl für die Energie und die Spannung, die diese Veranstaltungen ausmachen. Gerade diese Detailtreue, die das Buch so informativ mach...

Zwischen Selbstfindung und Gesellschaftskritik: Alma Naidu - Redefine" | (Leopard Records, VÖ: 23.05.2025)

In einer Musiklandschaft, die von flüchtigen Trends und oberflächlichen Produktionen geprägt ist, wirkt Alma Naidus zweites Album "Redefine" wie ein wohltuender Kontrapunkt. Die 1995 in München geborene Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin hat sich seit ihrem Debüt "Alma" (2022) einen Namen in der deutschen Jazzszene gemacht und präsentiert nun ein Werk, das sowohl musikalisch als auch inhaltlich zum Sprung ansetzt...  "REDEFINE marks a new chapter in my music, sound, and my identity as an artist", verkündete Naidu im Februar 2025 bei der Albumankündigung. Diese Neuerfindung ist mehr als ein Marketing-Slogan – sie durchdringt jeden Aspekt des Albums. Vom subtil veränderten visuellen Erscheinungsbild bis hin zur musikalischen Ausrichtung spürt man die bewusste Weiterentwicklung einer Künstlerin, die ihre Stimme gezielt einsetzt. Das selbstproduzierte Album, entstanden in Zusammenarbeit mit Bassist Florian Stierstorfer, vereint Jazz-F...

The Satellite Year - Shipwreck | VÖ: 30.05.2025 auf Barhill Records

Mit „Shipwreck“ kehrt The Satellite Year zurück – nicht nur zum alten Namen, sondern auch zur emotionalen Wucht, die sie einst auszeichnete. Das Album vereint düstere 80s-Synth-Klänge, Postpunk-Attitude und klassisch-rohen Emo zu einem stimmigen Ganzen. Die Songs sind teilweise noch als Atlanta Arrival entstanden und die eingängigen Refrains bleiben. Doch der Sound hat sich gewandelt. Mal zerbrechlich, mal kraftvoll, immer mit diesem unverkennbaren Gespür für diese machtvollen Melodien...   Barhill Records, das aufstrebende Indielabel aus dem Saarland, wurde Anfang 2017 von Kai Florian Becker gegründet und präsentiert hier ein starkes Album, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet – ohne dabei in Nostalgie zu ertrinken. The Satellite Year beweisen: Auch nach Jahren und Namenswechseln haben sie noch etwas zu sagen. Band und Label beweisen mit dieser Veröffentlichung einen Beweis für ihr Gespür für vielschichtige Musik. Und „Shipwreck“ ist hierfür ein ausdrück...