Jäzz gerade gelesen: "111 Gründe, Jazz zu lieben" von Ralf Dombrowski // Verlag - Schwarzkopf & Schwarzkopf
Ralf Dombrowski
111 Gründe, Jazz zu lieben
Taschebuch
264 Seiten, 14.99 Euro
Schwarzkopf & Schwarzkopf, Nov. 2019
ISBN: 978-3-86265-804-6
Wenn man sich als Einsteiger in die Thematik Jazz begibt und Literatur sucht, die man begleitend und erklärend dazu lesen kann, gelangt man schnell an einen unübersichtlichen Fundus an Büchern die in den jeweiligen Rezensionen mal gut, mal schlecht wegkommen. Eine Vorauswahl für Anfänger ist sicher nicht gerade einfach. Aber im Prinzip erfüllen ja die meisten dieser Schmöcker den Zweck, zumindest wenn sie lesbar verfasst sind. Idealerweise kann ich hier aus eigener Erfahrung auf "Das Jazz-Buch" des deutschen Jazz-Papstes Joachim-Ernst Berendt († Februar 2000) verweisen, welches natürlich komplett gelesen, aber eben auch lexikal benutzt werden kann und mir persönlich auch ein ständiger, von mir immer wieder hervorgeholter und geschätzter Begleiter ist. Schwieriger wird es dann bereits, wenn man sich im Stadium eines zumindest leicht fortgeschrittenen Jazz-Kenners wähnt. Natürlich kann man auch hier - sofern einem das Geld dafür nicht zu schade ist - auf die Methode "Trial & Error" zurückgreifen. Oder man hat nach reiflicher Überlegung und Vorauswahl einfach das Glück, ein Werk zu erwischen, welches nicht zu akademisch daher kommt, locker und flüssig zu lesen ist, Spaß macht und trotzdem noch den Mehrwert an Erfahrungszuwachs bringt, den man sich erhofft hat. Ähnlich dem Kauf einer zuvor unbekannten und sich dann als erfreulich gut herausstellenden Jazzplatte eben. Und genau so empfinde ich das Buch "111 Gründe, Jazz zu lieben" von Ralf Dombrowski.
Warum gerade 111 Gründe? Darauf geht Dombrowski in seinem Buch kurz ein, aber man sollte den Terminus "Gründe" nicht allzu wörtlich nehmen. Der Autor reiht hier, einer gewissen Chronologie folgend, liebevoll 111 kurzweilige, kleine Geschichten zum Thema Jazz aneinander und füllt diese mit Leben, Anekdoten und seinem doch recht umfangreichen Wissen. Und gerade die Prägnanz macht das Buch zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Man versteht recht schnell, dass hier nicht nur ein Journalist berufsbedingt über ein gewisses Thema schreibt, sondern in erster Linie ein enthusiastischer Connaisseur über seine Leidenschaft. 111 kleine Geschichten, aber dennoch voller Gehalt und Verve, bei dem man sich am Ende eines jeden Kapitels schon aufs Lesen, das Thema und den Inhalt des nächsten freut. Und deshalb möchte und kann ich das - zudem noch reichlich illustrierte - Buch jedem am Thema Jazz Interessierten nur ans Herz legen...