Johannes Arzbergers Rebirth ist kein bloßes Album, sondern moderner Jazz der radikal Grenzen auslotet und dabei bewusst genreübergreifend arbeitet. Auf den dreizehn Instrumentalstücken verschmilzt der in Braunschweig stationierte Pianist, Komponist und Produzent die organische Sprache des Jazz mit Elementen aus Hip-Hop, IDM und Trip-Hop, ohne den roten Faden seiner musikalischen Vision zu verlieren. Arzberger tritt hier auch durchaus - auch qualitativ - in die Fußstapfen von Kollegen des Formats Madlib...
Wundern sollte dies eine nicht unbedingt, denn Arzberger, der auf eine solide klassische Ausbildung zurückblickt, hat jahrelange Erfahrung als Begleiter und Komponist u. a. für deutschsprachige Hip-Hop-Acts. Er nutzt auf Rebirth ein breit gefächertes Instrumentarium von Vintage-Synths über modulare Sounds bis zu perkussiven Texturen. Seine klanglichen Experimente entfalten eine bemerkenswerte Plastizität: feine Nuancen, Raumeffekte und subtile Texturverschiebungen lassen sich beim wiederholten Abspielen immer wieder neu entdecken...
Block Opera als Label steht für ambitionierte, handwerklich fundierte Produktionen jenseits des Mainstreams und bietet Arzbergers Arbeit hier einen Rahmen, der technische Finesse mit künstlerischer Tiefe verbindet. Auf Rebirth hört man einen Künstler, der bewusst Grenzen verwischt, ohne seine Herkunft aus dem Jazz zu verleugnen – eher das Gegenteil ist der Fall. Ein Album, das sich im Plattenregal und auf dem Dreher gleichermaßen gut machen würde...
Tracklist:
1. Granular Fields
2. LP890
3. Waves (feat. Silvan Strauss)
4. Neon Flowers (feat. 7apes)
5. Supermoon (feat. 7apes)
6. Longevity
7. Sirens (feat. Silvan Strauss)
8. Wastelands
9. NBGL
10. Laws Of Science (Interlude)
11. Beyond Infinity
12. Oort Dust (feat. 7apes)
13. Womb
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