Im Magazin Rocks habe ich gestern einen Artikel über Deep Purple und vornehmlich über das Album "Made In Japan" gelesen. Dies setzte eine kleine Lawine in Gang, die bisher ungebremst die (musikalische) Oberhand über mein Wochenende gewann. Es war einfach mal wieder Zeit, einige der besten Live-Alben aus meiner Sammlung auf den Plattenteller zu legen. Den Anfang machte besagtes "Made In Japan". Vermutlich eins der besten Live-Rock-Alben überhaupt. Ein Werk, das sowohl in Erscheinung, als auch musikalisch Standards gesetzt haben dürfte...
Nun wird nicht jeder Deep Purple mögen, aber dass die Scheibe ein Klassiker ist, dürfte unbestritten sein. Ich habe das Album sowohl in der ursprünglichen Vinyl-Version mit den bekannten goldenen Cover, als auch in der limitierten "25th anniversary version" mit zusätzlichem Material in einem schwarzen Cover. Deep Purple waren wohl nie besser, als in jenen Jahren dieser spannungsgeladenen MarkII-Besetzung....
Es folgte ein weiterer Meilenstein der Live-Rock-Alben. "Live At Leeds" von The Who aus dem Jahr 1970. Leider sind auf der Originalversion nur 6 Songs, diese aber in für damalige Verhältnisse großartiger Qualität. Über die Jahre hinweg wurden zahlreiche neue CD-Versionen mit weiterem Material veröffentlicht. Es hätte damals also auch gut und gerne ein ordentliches Doppelalbum dabei herauskommen können. Vermutlich traute die Plattenfirma dem Braten damals noch nicht. Live-Alben waren bis 1970 noch nicht wirklich hoffähig...
Obwohl ich nicht unbedingt der große Metal-Fan und -Kenner bin (also ich mag´s schon...), ist "The Eagle Has Landed" von Saxon trotzdem eins meiner Lieblingsalben des Genres. Saxon sind für mich persönlich neben Judas Priest und Iron Maiden der Inbegriff des Heavy Metals in seiner ursprünglichen Form. Entstanden ist das Material für das Album auf einer Europa-Tournee 1981. Soundtechnisch vielleicht nicht unbedingt höchsten Hi-Fi-Ansprüchen gerecht werdend, was aber die Power und Spielfreude der Band locker wieder wett macht und die Scheibe zu einem großartigen Konzerterlebnis werden lässt...
Spricht man von den besten Live-Alben des Rocks, fällt schnell der Name AC/DC und "If You Want Blood... You've Got It". Ein Album wie aus einem Guß und ein Sound, als stünde der wahrhaftige Bon Scott (R.I.P.) bei einem im Wohnzimmer. Erschienen 1978, war es bis dahin wohl eins der härtesten Alben überhaupt. Für mich persönlich ist es DAS AC/DC-Album schlechthin...
Es gibt ja genug Zeitgenossen, die über Status Quo die Nase rümpfen. Diesen armen, unkundigen Menschen kann man nur empfehlen, sich Status Quo einmal live anzuhören oder besser für immer zu schweigen. Ich habe die Band nun bereits mehrfach live gesehen. Es wird sicher nicht viele Bands geben, die live ähnlich abrocken und den Saal zum kochen bringen, wie diese seit den 60ern aktiven Engländer. Ein besonderes Live-Erlebnis ist auf der "Live!" von 1977 festgehalten. Eine absolute Sternstunde der Rock-Historie und die Frantic Four so hart wie nie zuvor...
Ein weiteres Album der Kategorie "Bestes Live-Album aller Zeiten" ist die "Live And Dangerous" von Thin Lizzy. Wenn auch teilweise "overdubbed" ist es dennoch ein grandioses Werk. Phil Lynott (R.I.P.) und seine Band waren auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Mitgeschnitten wurde auf der "Johnny The Fox"-Tour 76 im Hammersmith-Odeon (London) und auf der "Bad Reputation"-Tour 77 im Saneca College Fieldhouse (Toronto). Erschienen ist "Live And Dangerous" dann 1978...
Das war´s zunächst mal mit dem, was ich an diesem Wochenende bisher hören konnte. Nicht auszuschliessen, das eventuell noch ein Teil 2 folgt und dieser dann auch mindestens bis in die 80er Jahre vordringt. Vielleicht hat der ein oder andere ja mal Lust, die hier in hohen Tönen gelobten Alben zu kommentieren oder zu weiteren Live-Alben Stellung zu beziehen? Einfach die Kommentarfunktion benutzen. Und glaubt mir, eure Tastatur beisst nicht...