Es gibt so Ereignisse, da freut man sich schon ellenlang drauf. Gestern war mal wieder so ein Abend. Im The Tube Club, in der trotz Regenwetter erstaunlich gut besuchten Düsseldorfer Altstadt, stand endlich der Gig der von mir hochgeschätzen French Boutik an, zu deren erstem Album "Front Pop" ich hier auf 33rpmPVC bereits einmal einen Beitrag veröffentlicht habe. Mittlerweile steht bereits Album No. 2 "L'ame De Paris" unmittelbar vor dem Sprung in die Plattenläden. Und so hatte man gestern schon ein wenig das Gefühl einer kleinen Release-Party, denn es gab natürlich auch viele neue Stücke in der Setlist. Die durchaus als "spartanisch" zu bezeichnende Ästhetik des mit klein noch übertrieben beschriebenen Clubs, bietet immer eine äußerst angenehme Partykeller-Romantik. Dankenswerterweise ohne den Laden hoffnungslos zu überfüllen. Ob dafür das Brandschutzkonzept der Feuerwehr oder die Weitsicht der Betreiber verantwortlich ist, weiß ich nicht. Jedenfalls danke ich dem sich verantwortlich Zeichnenden inständig dafür, der Klaustrophobie keine Chance zu geben. Was zunächst vielleicht ein wenig negativ klingt, ist hier deutlich positiv gemeint, denn man fühlt sich im Tube wirklich immer irgendwie gut aufgehoben. Bin immer wieder erstaunt, wie man hier einen so guten Sound hin bekommt. Zudem drei Bands für einen echten Spottpreis. Ich hätte für den Abend ohne zu zucken sicher auch gerne das doppelte hingelegt. Mindestens...
Der Abend begann mit einem Heimspiel der bereits in den 80ern gestarteten Düsseldorfer Mod-Institution Stephen's Ruin bei der mittlerweile Paul Desmond Leech, der Sohnemann des ursprünglichen Kopfs Stephen Leech (übrigens als Zuschauer im Publikum) das Mikro übernommen hat und seinen Job meiner Meinung nach gesanglich ziemlich gut macht. Und nach fast 30-jähriger Schaffenspause wurde im letzten Jahr mit "Never Too Late" ein frisches und süchtig machendes Album ins Rennen geschickt, welches man tatsächlich durchweg hören kann. Geschrieben von den auch damals schon in der Band vertretenen Stefan Theissen, Stephen Leech und Matej Havranek. Das Line-Up der Band schien an diesem Abend allerdings etwas zusammengewürfelt. Sei's drum. Trotzdem ein beherzter Auftritt einer Band, die damals wie heute in der Lage ist, extrem tolle Melodien zu liefern, die sich musikalisch irgendwo in der Mitte von 60's Powerpop und 77er Punk verorten lassen und einen hoffnungsvollen Start in den Abend boten...
Das Kontrastprogramm des Abends lieferte die irische Gruppe Blue Max mit einer an diesem Abend nicht unbedingt so erwarteten Darbietung, die an manchen Stellen fast schon an 70er Hardrock, dann aber auch mal wieder an die Smashing Pumpins erinnerte. Eigentlich gar nicht schlecht, schien das jedoch so manchen Besucher etwas auf dem falschen Fuß erwischt zu haben. Und das kopfkinointerne Suchen nach irgendeinereiner Schublade für jenes, was sich da gerade abspielte, ließ so manchen Gast ratlos zurück oder erstmal außerhalb des Tubes nach Luft schnappen. Indierock trifft es meiner bescheidenen Meinung nach vielleicht am ehesten. Eigentlich aber auch völlig egal, denn wenn man sich darauf einließ, machte der Auftritt der wohl noch recht unbekannten Truppe durchaus Spaß. Zumindest hatte auch der sich an diesem Abend in der vordersten Reihe bildende Barry Molloy-Fanclub (seines Zeichens Drummer der Band und wie sich später herausstellte offensichtlich Feierbiest!) seinen Spaß...
Mein persönlicher Hang, an solchen Abenden auch immer die Gelegenheit zu nutzen, mich mit Leuten zu unterhalten, die man zwar schon einige Zeit aus dem Netz der Netze kennt, aber zum ersten Male im echten Leben getroffen hat, war Schuld, dass ich den Beginn vom Haupt-Act des Abends um 1-2 Minuten verpasst habe. Ok, der Gesprächspartner war's auch definitiv wert (Gruß an Memo!). Dennoch ging es erstmal schnellen Schrittes Richtung Bühne. Angesichts der übersichtlichen Räumlichkeit war das aber auch für einen Herrn jenseits der 50 recht schnell erledigt. French Boutik haben also bereits ohne mich angefangen. Verzeihbar wie ich finde - für den Rest des Publikums ohnehin. Dann also mein erstes Mal French Boutik live...
Eine Formation die ich eigentlich seit meinem Erstkontakt aufgrund des doch recht einzigartigen Konglomerats mit Anleihen aus diversen Stilrichtungen faszinierend finde. Man bedient sich aus französischem Chanson, 60s Pop, Jazz, Garage oder Modrevival. Dazu sehr eingängige Songstrukturen, die sich allesamt hitverdächtig ins musikalische Gedächtnis einbrennen. "Pop Moderniste" eben. Und wie ich jetzt erleben durfte, live absolut professionell. Was sich vor allem darauf bezieht, wie gut die mittlerweile wieder zum Quintett angewachsenen Band auf der Bühne interagiert und vor allen Dingen richtig guten Sound liefert. Die Songauswahl bezog sich auf viele bekannte Stücke, aber eben auch auf das neue Album "L'ame De Paris", von dem viele Songs gespielt wurden. Dazu kommt, was man auch anhand zahlreicher Videos im Netz schon sehen konnte, das Sängerin Gabriela doch sehr stark mit dem Publikum kommuniziert, was eine freundliche, ja fast freundschaftliche Atmosphäre aufkommen lässt. Mit Bassist Jean-Marc und dem neuen
Organisten Toby Kinder hat sich auf der Außenflanke auch ein scheinbar harmonisches Duo mit hoher Präsenz gefunden. Eine Präsenz die Gitarrist und Sänger Serge, wenn sich auch immer ein wenig unterkühlt gebend, ohnehin inne hat. Gerade das kontrastreiche Wechselspiel zwischen Serge und Gabriela am Micro macht den hohen Wiedererkennungswert von French Boutik aus. Zudem Zeldas präzises und zuverlässiges Drumming, auch wenn sie aufgrund der Positionierung des Schlagzeugs leider ein wenig im Dunkeln blieb...
French Boutik noch als Geheimtipp zu bezeichnen, würde der Sache nicht gerecht werden. Und so kann man eigentlich nur empfehlen, sich wo immer möglich die Band mal live anzuschauen oder zumindest das bisher veröffentlichte Material auf Vinyl oder auch auf anderen zur Verfügung stehenden Medien zu erstehen. Da kann man definitiv rein gar nicht falsch machen. Das neue, per Crowdfunding initiierte und von Andy Lewis produzierte Album wurde an dem Abend übrigens auch schon verkauft und kommt, wie oben bereits angedeutet, in wenigen Tagen auf den Markt. Nachdem ich schon längere Zeit über die sozialen Medien Kontakt zur Band habe, war es schön, sie teilweise auch mal persönlich kennengelernt zu haben...
Daher von hier auch noch mal speziell Grüße an Gabriela und Jean-Marc von French Boutik. Ebenso aber auch sehr herzliche Grüße an Kai, Mark und Gunnar, die mich und meinen Kumpel super in Empfang genommen haben. Mods sagt man ja im allgemeinen immer eine etwas distanzierte Arroganz nach ;-) , was ich hier aber absolut nicht bestätigen kann. War mir eine Ehre und klasse mit euch und ich hoffe, wir haben uns nicht das letzte mal abseits von Facebook & Co. gesehen. Aber da bin ich mir aufgrund der doch recht ähnlichen musikalischen und vielleicht auch sonstigen Interessenslage sehr sicher. Den Abend muß der Rest des Jahres erstmal schlagen...
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Der Abend begann mit einem Heimspiel der bereits in den 80ern gestarteten Düsseldorfer Mod-Institution Stephen's Ruin bei der mittlerweile Paul Desmond Leech, der Sohnemann des ursprünglichen Kopfs Stephen Leech (übrigens als Zuschauer im Publikum) das Mikro übernommen hat und seinen Job meiner Meinung nach gesanglich ziemlich gut macht. Und nach fast 30-jähriger Schaffenspause wurde im letzten Jahr mit "Never Too Late" ein frisches und süchtig machendes Album ins Rennen geschickt, welches man tatsächlich durchweg hören kann. Geschrieben von den auch damals schon in der Band vertretenen Stefan Theissen, Stephen Leech und Matej Havranek. Das Line-Up der Band schien an diesem Abend allerdings etwas zusammengewürfelt. Sei's drum. Trotzdem ein beherzter Auftritt einer Band, die damals wie heute in der Lage ist, extrem tolle Melodien zu liefern, die sich musikalisch irgendwo in der Mitte von 60's Powerpop und 77er Punk verorten lassen und einen hoffnungsvollen Start in den Abend boten...
Mein persönlicher Hang, an solchen Abenden auch immer die Gelegenheit zu nutzen, mich mit Leuten zu unterhalten, die man zwar schon einige Zeit aus dem Netz der Netze kennt, aber zum ersten Male im echten Leben getroffen hat, war Schuld, dass ich den Beginn vom Haupt-Act des Abends um 1-2 Minuten verpasst habe. Ok, der Gesprächspartner war's auch definitiv wert (Gruß an Memo!). Dennoch ging es erstmal schnellen Schrittes Richtung Bühne. Angesichts der übersichtlichen Räumlichkeit war das aber auch für einen Herrn jenseits der 50 recht schnell erledigt. French Boutik haben also bereits ohne mich angefangen. Verzeihbar wie ich finde - für den Rest des Publikums ohnehin. Dann also mein erstes Mal French Boutik live...
Eine Formation die ich eigentlich seit meinem Erstkontakt aufgrund des doch recht einzigartigen Konglomerats mit Anleihen aus diversen Stilrichtungen faszinierend finde. Man bedient sich aus französischem Chanson, 60s Pop, Jazz, Garage oder Modrevival. Dazu sehr eingängige Songstrukturen, die sich allesamt hitverdächtig ins musikalische Gedächtnis einbrennen. "Pop Moderniste" eben. Und wie ich jetzt erleben durfte, live absolut professionell. Was sich vor allem darauf bezieht, wie gut die mittlerweile wieder zum Quintett angewachsenen Band auf der Bühne interagiert und vor allen Dingen richtig guten Sound liefert. Die Songauswahl bezog sich auf viele bekannte Stücke, aber eben auch auf das neue Album "L'ame De Paris", von dem viele Songs gespielt wurden. Dazu kommt, was man auch anhand zahlreicher Videos im Netz schon sehen konnte, das Sängerin Gabriela doch sehr stark mit dem Publikum kommuniziert, was eine freundliche, ja fast freundschaftliche Atmosphäre aufkommen lässt. Mit Bassist Jean-Marc und dem neuen
Organisten Toby Kinder hat sich auf der Außenflanke auch ein scheinbar harmonisches Duo mit hoher Präsenz gefunden. Eine Präsenz die Gitarrist und Sänger Serge, wenn sich auch immer ein wenig unterkühlt gebend, ohnehin inne hat. Gerade das kontrastreiche Wechselspiel zwischen Serge und Gabriela am Micro macht den hohen Wiedererkennungswert von French Boutik aus. Zudem Zeldas präzises und zuverlässiges Drumming, auch wenn sie aufgrund der Positionierung des Schlagzeugs leider ein wenig im Dunkeln blieb...
French Boutik noch als Geheimtipp zu bezeichnen, würde der Sache nicht gerecht werden. Und so kann man eigentlich nur empfehlen, sich wo immer möglich die Band mal live anzuschauen oder zumindest das bisher veröffentlichte Material auf Vinyl oder auch auf anderen zur Verfügung stehenden Medien zu erstehen. Da kann man definitiv rein gar nicht falsch machen. Das neue, per Crowdfunding initiierte und von Andy Lewis produzierte Album wurde an dem Abend übrigens auch schon verkauft und kommt, wie oben bereits angedeutet, in wenigen Tagen auf den Markt. Nachdem ich schon längere Zeit über die sozialen Medien Kontakt zur Band habe, war es schön, sie teilweise auch mal persönlich kennengelernt zu haben...
Daher von hier auch noch mal speziell Grüße an Gabriela und Jean-Marc von French Boutik. Ebenso aber auch sehr herzliche Grüße an Kai, Mark und Gunnar, die mich und meinen Kumpel super in Empfang genommen haben. Mods sagt man ja im allgemeinen immer eine etwas distanzierte Arroganz nach ;-) , was ich hier aber absolut nicht bestätigen kann. War mir eine Ehre und klasse mit euch und ich hoffe, wir haben uns nicht das letzte mal abseits von Facebook & Co. gesehen. Aber da bin ich mir aufgrund der doch recht ähnlichen musikalischen und vielleicht auch sonstigen Interessenslage sehr sicher. Den Abend muß der Rest des Jahres erstmal schlagen...
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