Direkt zum Hauptbereich

B wie Besonders - oder eben bureau b: "Klar! 80 - Ein Kassettenlabel aus Düsseldorf 1980-1982" [VÖ: 14.07.2023 | bureau b]



Erfolgreiches Music-Mining und dadurch Zutagefördern obskurer oder völlig in Vergessenheit geratener Bands, Label oder Compilations ist eine der Kernkompetenzen des Hauses Bureau B/Tapete Records. Das Toplabel aus der norddeutschen Vinyl- und mittlerweile sicher auch unangefochtenen Indie-Hochburg Hamburg an der Elbe, hat erneut ein wunderbares Kleinod vor der kompletten Auslöschung aus dem in dieser Hinsicht wohl nur noch rudimentären Gedächtnis selbst der bewandertsten Schall- Conoisseure bewahrt. Ok, vielleicht gibt es noch einen engen Düsseldorfer Zirkel, dem das Label "Klar!80" bekannt ist oder die sich noch an das Ladenlokal gleichen Namens in der NRW-Hauptstadt erinnern...

Das bis auf die Ausnahme einer 12" Vinylbox mit drei EPs eigentlich als reines Kassettenlabel und sowas von Independent existierende Label, brachte es immerhin auf das auch für damalige Verhältnisse beachtliche Output von 18 Tapes. Der Untertitel der nun vorliegenden Compilation, die anders als ursprünglich angedacht, nun zeitgemäß auf Vinyl, CD und Digital erscheint, grenzt auch den Zeitraum der Geschehnisse ein. "Ein Kassettenlabel aus Düsseldorf 1980-1982". Das Ende von Klar!80 erklärt sich ausgerechnet durch das Eintreten eines gewissen Erfolges und der sich dadurch abzeichnenden, aber keineswegs erwünschten Hinwendung zu einer Art "Geschäftsmodell", welches dem unabhängigen DIY-Charakter des (ich nenns mal) Projekts diametral entgegenstand...

Die nun, wie schon vorab beim ähnlich gelagerten Sampler "SAMMLUNG - Düsseldorfer Kassettenmusik 1982-1989 [ebenfalls Bureau B], am 14. Juli erschienene und erneut von Stefan Schneider zusammengestellte Kompilation, beinhaltet die ersten Gehversuche eine Reihe von später durchaus erfolgreichen Musikern aus der Rheinmetropole und bilden einen Querschnitt der Labelkünstler. Darunter Bands wie Roter Stern Belgrad, CHBB, Eraserhead oder Strafe für Rebellion. Mit dabei u. a. Chrilo Haas und Beate Bartel oder der leider und traurigerweise kürzlich verstorbene Xao Seffcheque. Insgesamt gesehen eher No Wave, denn New Wave und schon gar nicht NDW. Aber definitiv ein Zeitzeugnis welches spannend ist und Spaß macht...