Man kann es drehen und wenden wie man will, aber musikalisch gehören PoJ zur allerersten Garde der europäischen Soul-Combos. Und das man sich auch auf sehr hohem Niveau immer noch ein Stück weit verbessern kann, beweisen die Musiker um Impressario Norman Smuggler mit "It's Soul That Counts". Eine hoch abwechslungsreiche und formidabel gespielte Werkschau mit allem, was zeitgenössischer Soul, der dennoch seine 60s & 70s-Wurzeln nie abstreitet, zu bieten hat. Dazu gehört bei den PoJ auch ein gehöriger Anteil Funkiness, wie zum Beispiel bei dem bereits vorab als Single veröffentlichten "Your Thing Is A Drag"...
Herausheben möchte ich noch zwei Songs, die gerade im Besonderen die Variabilität der Band herausstellen. Da ist zum einen das sehr jazz-funkige Stück "No Justice, No Peace", welches auch textlich stark an die politische Tradition im Jazz anknüpft und von Sängerin und Frontfrau Rachel Yarabou beeindruckend in Szene gesetzt wird. Im Zusammenspiel mit dem glänzenden Saxophon-Part wirkt die gesellschaftspolitische Anklage umso eindrucksvoller...
Ebenso eindrucksvoll, aber mit einer gänzlich anderen Herangehensweise überzeugt mich auch der stark an den Phillysound der frühen 70er erinnernde Song "Girls Be Like". Den Song hätten auch Gamble & Huff nicht besser produziert bekommen. Und auch hier zeigt sich die überragende Perfomance von Rachel Yarabou, die den Song zum absoluten Dancefloor-Killer macht...
Gerade aber auch die leisen Töne in wunderschönen Balladen wie "Soulmate" machen das Album zu einer Gefühls-Achterbahn. Zusammenfassend ist den Principles Of Joy gelungen, ihr drittes Album auch zu ihrem bisher besten zu machen. Es gibt natürlich viele sehr gute Soulmusik auf diesem Planeten. Aber wirklich besser zu sein, als die Musik auf diesem Album, dürfte nur sehr wenigen, wenn überhaupt gelingen...