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Wütend, zerbrechlich, unvergesslich: FYUS – heal [VÖ: 28.03.2025 | Barhill Records]


Die Aachener Band FYUS hat mit ihrem neuen Album *heal* ein Werk vorgelegt, das zwischen zerfetzter Wut und melancholischer Zerbrechlichkeit oszilliert. Seit ihrer Gründung haben sich die drei Musiker:innen einen Namen mit einer rauen, aber melodischen Mischung aus Indierock und Punk gemacht – und auf *heal* treiben sie diese Spannung auf die Spitze.  

Schon der Opener *All Hail The Machine* setzt einen brutalen Ton: Dröhnende Gitarren, ein stampfender Rhythmus und eine Stimme, die zwischen verzweifeltem Schrei und gesanglicher Melodie schwankt. Hier wird die Widersprüchlichkeit des Albums sofort spürbar – einerseits roh und aggressiv, andererseits fast hymnisch. Der nachfolgende Track *Rottweiler* verstärkt diesen Eindruck noch: Ein rasanter, punkiger Song mit einem Ohrwurm-Refrain, der unter die Haut geht.  

Was *heal* so besonders macht, ist die emotionale Bandbreite. FYUS schaffen es, Wut und Verletzlichkeit nicht nur nebeneinanderzustellen, sondern untrennbar zu verbinden. Die Produktion ist dreckig genug, um die Energie live spürbar zu machen, aber klar genug, um jede Nuance der oft komplexen Songstrukturen hörbar zu lassen. Die Texte handeln von inneren Kämpfen, gesellschaftlichem Druck und dem Versuch, in einer kaputten Welt irgendwie heil zu bleiben – ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch das Album zieht.  

Tracklist:
1 All Hail the Machine
2 Rottweiler
3 Last Call
4 Relapse
5 Collapsing Dream
6 Twisted
7 J I N A
8 Cold Sheets and Sleepless Nights
9 Lonely Fox
10 The Dance (de Lxs Que Sobran)
11 Stall Tendency
12 Heal

Ob auf Vinyl, CD oder digital – *heal* verlangt nach Lautstärke. FYUS haben mit diesem Album nicht nur ihren Sound weiterentwickelt, sondern auch ein Statement abgegeben: Hier wird nicht nur gebrüllt, hier wird gefühlt. Ein Album, das lange nachhallt.