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Kunst & Krempel: Die "Neue" der Liga der Gewöhnlichen Gentlemen ist da! Fast... // VÖ: 23.08.2019, Tapete Records

Da ich zumindest was bildhafte Kunstwerke angeht, durchaus als Banause bezeichnet werden kann, bleibt mir vermutlich der künstlerische Wert des Albumcovers der neuen DLDGG-Scheibe verborgen. Als eine Art Replik kam mir als erstes der Gedanke "Fuck Art - Let's Dance" in den Sinn. Aber wirklich tanzen kann ich ja nun auch nicht. Eher so innerlich. Also belassen wir das mal dabei und wenden uns dem wichtigsten Aspekt und Grund dieser Zeilen zu - Liga-Album Nummer 5 oder 6! Je nachdem, ob man "Live im Hafenklang" als eigenständiges Produkt zählt oder nicht. Ohnehin wäre das Cover für mich sowieso der einzig halbwegs erwähnenswerte Kritikpunkt an dem neuen Werk der G-Ligisten. Denn nach dem üblichen Erstrunden-Fremdeln beim Hören von neuen Platten einer Lieblingsband, wird man schnell gewahr, dass der sowieso schon hohe Standard der Vorgänger-Alben problemlos gehalten wird. Vielleicht nicht gerade das, was ein Künstler über seinen neusten Output hören will...

credits: Martin Morris
Aber die neuen Songs reihen sich meines Erachtens nahtlos in die Phalanx der bisherigen sowieso schon prächtigen Stücke der Liga ein. Das die Band im Beiblatt zum
Pressematerial bescheiden-euphemistisch von ihrem bisher besten Album schreibt, ist ihr gutes Recht und verständlich. Ich möchte keines der Alben abwerten oder überhöhen. Nicht vielen Bands gelingt es, über Jahre konstant auf einem derart hohen Niveau zu bleiben. Und auch wenn ich, wie bei den letzten drei Alben auch, jetzt schon die ersten ihre Messer wetzen höre, dass alles gleich klingt - das tut es beileibe nicht. An Abwechslung hat es DLDGG noch nie gemangelt. Und so auch hier auf "Fuck Dance - Let's Art" nicht. Wie eh und je kreist im tonalen Universum der Band (fast) alles um die ewige Wechselbeziehung aus Soul, Disco, Garage, Rhythm & Blues und Pop. Ganz zu schweigen von den geistreichen Lyrics, denen man auch hier immer mal wieder erst auf die Spur kommen muss um mitfühlen zu können, wie sich ein Kronkorken auf dem Meer so erfährt. Oder warum die Nennung von "Matrazen Concord" hier keine Indoktrination zum Kauf einer neuen Liegestätte darstellen muss. Die Nennung von Carstens Lieblingsclub HSV im letzten Song ist sicher ein unterstützendes Moment für einen sich in einer Art Zeitschleife der 2.Liga befindlichen Club zu sehen. Doch während beim Ex-Dino der Bundesliga die Uhren mittlerweile abgebaut werden, laufen eben diese bei der Liga der Gewöhnlichen Gentlemen ungebremst weiter...

Und wie so oft beim eng in die Bandgeschichte verwobenen Label Tapete Records, erscheint die Scheibe neben den digitalen Vertriebswegen auch als CD, LP oder als limitierte Vinyl-Sonderausgabe mit einigem Schnick-Schnack anbei. Vorab erschienen ist auch gerade vor wenigen Tagen das Video zur Vorab-Single des Titels "Frustration", welches ihr weiter unten sehen könnt. Allerdings will bei dieser Band alles in mir aufkommen, nur keinerlei Frustration. Wer sich live ein Bild machen will, findet unten auch die anstehenden Konzert-Termine. Sollte man um keinen Preis versäumen. Frau auch nicht. Niemand...







Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen auf Tour:09.06.2019 Linz am Rhein / Modweekender
22.08.2019 Berlin / Radiokonzert Flux Fm
23.08.2019 Hamburg / Hafenklang (Record Release Show)
24.08.2019 Berlin / Schokoladen (Record Release Show)
02.10.2019 Mainz / Schon Schön
03.10.2019 München / Milla
04.10.2019 Ulm / Hudson Bar
05.10.2019 Stuttgart / Goldmarks
10.10.2019 Dortmund / Subrosa
11.10.2019 Hannover / LUX
12.10.2019 Wolfsburg / Sauna-Klub
30.10.2019 Potsdam / Waschhaus
31.10.2019 Leipzig / Naumanns
01.11.2019 Köln / Gebäude 9
02.11.2019 Osnabrück / Kleine Freiheit
27.12.2019 Bremen / Lagerhaus
28.12.2019 Hamburg / Knust
29.12.2019 Berlin / Lido