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No More - The End Of The World // 12’’ Vinyl EP / VÖ: 24.10.2020 (RSD 3)

No More - The End Of The World
Label: rent a dog
Format: 12’’ Vinyl EP (transparent orange)
VÖ: 24.10.2020 (RSD 3) 

 An Neuauflagen altbekannter Klassiker kann man sich als Band schon mal verheben. Nicht so, wenn man sich in ein Projekt so intensiv hinein begibt, wie es No More hier getan haben. Seit längerem schon auf Ulli Rattays Label rent a dog für anerkannt hochwertiger Musik zu Hause und damit für sich genommen schon ein Prädikat, schaffen es Tina Sanudakura und Andy Schwarz hier, musikalische Klassiker in im urgeigensten Sinne des Wortes eigenartigen No More-Gewand neu, aber dennoch altbekannt in Erinnerung zu rufen und für den ein oder anderen Gänsehaut-Moment zu sorgen. Angeregt durch den Fund einer alte Demo-Kassette aus dem Jahr 1987, auf der Andy Schwarz und Tina Sanudakura eine Coverversion von Lee Hazlewood & Nancy Sinatras „Summer Wine“ im Duett singen, enstand der Gedanke, dieses Projekt mit dem Endprodukt der am 24. Oktober erscheinenden Vinyl-EP zu starten...

Nach dem Ausgangstrack "Summer Wine" folgt der Velvet Underground-Klassiker "Venus In Furs", der hier sehr werktreu vorgetragen wird und durchaus als Hommage verstanden werden kann. Gefolgt von "The End Of The World", vielen vielleicht in der 1962er Originalversion vom amerikanischen Country-Popstar Skeeter Davis bekannt. Der ohnehin tieftraurige Song hätte in der No More-Variante durchaus auch in den Soundtrack der Kultserie "Twin Peaks" untergebracht werden können. Dagegen wirkt Joy Divisions "Ice Age" im Anschluss beinahe schon wie ein Stimmungsaufheller. Mich persönlich freut es natürlich immer, gelungene Coverversionen meiner absoluten Lieblingsband um Ian Curtis zu hören. Den Titel des "most danceble tracks" dieser Scheibe aber geht an die tolle Version von Xmal Deutschlands "Eisengrau", die weniger an die LP-Version auf dem Album Viva erinnert, als vielmehr an die 86er BBC-Session für das Programm von Janice Long, auch Intima von John Peel bei TOTP. Die eigentliche Inspiration aber entstammt einer alten Demo-Aufnahme die ihnen von Anja Huwe (Xmal Deutschland) übermittelt wurde. Abschließend das düster-mortale "My Death". Geschrieben von Jaques Brel als "La Morte" und da noch eher ein pulsierender Marsch, erinnert die Interpretation auf der EP deutlich eher an die bedrohlich-beklemmende Stimmung der frühen Versionen von David Bowies "My Death"...

Erscheinen wird die EP im Rahmen des diesjährigen dritten Record Store Release-Days auschließlich und konsequenterweise auf Vinyl. Natürlich limitiert. Interessenten sollten sich also ranhalten...