Das diese Band musikalisch einiges zu bieten hat, davon konnte ich mich live schon zweimal überzeugen. Zuletzt beim Club Montreux-Konzert im September im Flöz K in Werne an der Lippe. Diverse Videos, Singles und eine E.P. zeugen bereits seit Längerem vom Können der siebenköpfigen Band um Singer-Songwriter Björn Alberternst. Seit dem 26.10.24 gibt's The Menace Of Tyranny jetzt auch auf Albumlänge...
Und auf eben diesem zeigt sich ihr gesamter musikalischer Leistungsumfang, der sich vom beinahe hardrockigen Opener bis zum balladesken Abschluss durch viele Formen der Rockmusik begibt. Das Album ist sehr sauber produziert und klingt soundtechnisch verdammt gut. Und das alles bietet einen wunderbaren Rahmen für die Lyrics, die es wert sind, vom Hörer genauer beachtet zu werden. Und das ist sicher nicht immer in einem Versuch erledigt, denn auch mir ging es - wie vermutlich noch vielen nach mir - des Öfteren so: "Watt meinta n' jezz damit?" Man kann sich förmlich in die Texte reinarbeiten, wie bei einem guten Buch, aber man kann auch einfach nur die Musik genießen...
Bereits bei den oben angesprochenen Konzerten ist mir die enorme Vielfalt aufgefallen, mit denen auch und gerade Sänger Björn Alberternst mit seinen Vocals wie ein zusätzliches Instrument agiert. Auf dem Album verstärkt sich dieser Eindruck noch mal. Die Mitmusiker und vor allem auch der Backing Choir bilden mehr als nur den rhythmischen und harmonischen Background, sondern erzeugen einen perfekt bespielten Raum, um den Singer-Songwriter als Nukleus des Ganzen performen zu lassen...
Die Songs auf "Wie Man Herzen Hält" machen enorm viel Spaß. Diese Stücke brauchen nicht sehr lange, um sich zu Ohrwürmern zu entwickeln. Auch die manchmal verschrobenen, geheimnisvollen, vielleicht auch nicht immer einfachen Texte passen sich in ihrem poetischen Ausdruck wunderbar in die Songstrukturen ein. Eine Band aus dem Münsterland hat sich aufgemacht, um mit ihrem Debüt einen echten Meilenstein des deutschen Alternative-Rocks an den Start zu bringen...