Mit "A Little More Time" präsentiert P. M. Warson sein neuestes Werk, das auf dem renommierten Label Legere Recordings veröffentlicht wurde. Das dritte Album von Warson ist ein eindrucksvolles Zeugnis für Warsons künstlerisches Schaffen und zeigt seine Fähigkeit und bestätigt seinen guten Ruf innerhalb der modernen R&B-Szene. Dabei schafft er es spielend (im wahrsten Sinne) verschiedene musikalische Stile zu vereinen und seine ganz eigene Atmosphäre zu schaffen...
Die Platte eröffnet mit dem lässigen Titelsong "A Little More Time". Ein Song, der einen unmittelbar in seinen Bann zieht. Warsons charakteristische Stimme, die sowohl sanft als auch kraftvoll ist, wird von einer geschmackvollen Instrumentierung begleitet, die Elemente aus Jazz, Soul und Pop miteinander verbindet. Die Arrangements auf dem Album wirken insgesamt sorgfältig durchdacht und schaffen eine harmonische Balance zwischen Melodie und Rhythmus. Die betonte Lässigkeit des ersten Titels zieht sich wie ein roter Faden durch das Album, egal ob bei einem Uptempo-Kracher wie "Right Here, Last Night" oder der langsamen Bluesnummer "Thinking Of Leaving". Alle Stücke wirken wunderbar "Fingerschnipping" easy auf mich...
Einzige negative Ausnahme ist "I Saw You In A Dream". Ein Song, der auf diese Scheibe passt, wie ein Tropfen Wasser auf eine heiße Herdplatte und eher auf eine Roy-Orbison-Memorial-Compilation platziert werden sollte. CD-Freunde können skippen - Streamer auch oder gleich ausblenden. Vinylisten müssen da halt durch und können sich eventuell mit dem optischen Erkunden des gelungenen Cover-Artwork über die Zeit retten. Denn nach diesem unpassenden Moment geht es es zum Glück mit dem richtigen Groove weiter...
Die Produktion der LP ist erstklassig. Jedes Instrument ist klar und präzise abgemischt, was den Songs eine lebendige und dynamische Qualität verleiht und ihnen eine moderne Note gibt, ohne die Wurzeln der klassischen Songstruktur zu verlieren. Ein weiteres Highlight der Platte ist die Vielfalt der musikalischen Aspekte, die Warson geschickt miteinander verwebt. Von groovigen Upbeats bis hin zu sanften Balladen zeigt er sein breites Spektrum und seine Fähigkeit, verschiedene Emotionen musikalisch auszudrücken.
Insgesamt ist "A Little More Time" trotz der oben angedeuteten Ausnahme, ein absolut gelungenes Album. P. M. Warson beweist einmal mehr, dass er ein talentierter Songwriter und Musiker ist, der es versteht, mit seiner Musik Geschichten zu erzählen und Emotionen zu wecken. Deshalb kann ich das Werk (fast) uneingeschränkt empfehlen...