Das 60. Jubiläum der beiden europäischen Partnerstädte Glinde (Schleswig-Holstein) und Saint-Sébastien-sur-Loire (Frankreich) gab den Anlass und sozusagen den Mühlen“zünd“funken zu einem neuen Festival, der doch besonderen Art...
Das vor den Toren Hamburgs liegende Gelände der musealen Glinder Kupfermühle mit gegenüberliegendem See bot das traumhafte Ambiente für ein neues und durchaus auch neuartiges Event - dem zum ersten Mal stattfindende „Mühlenfunken Pop & Poetry-Festival“…
Ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft traten an diesem vermutlich letzten wirklich schönen Sommertag des Jahres neben hochkarätigen Autor*innen und lokalen Talenten aus der Spoken-Word- und Poetry-Slam-Szene auch zwei Bands auf, die diesem interkulturellen und freundschaftlichen Ansatz intensiv pflegen…
Zu Beginn des musikalischen Programms trat die Hamburger Swing- und Chansongruppe „Rendez-Vous“ mit der französisch-stämmigen Hamburgerin Caroline Lacaze auf. Und wie bereits Name und Bezeichnung erahnen lassen, bot die Gruppe den Zuschauern eine gelungene Mischung französischer Chansons und internationaler Swing-Klassiker, die den ursprünglichen Geist der Veranstaltung musikalisch auf die Bühne brachten…
Und am Abend wartete noch der eigentliche Haupt-Act des Tages auf die zahlreichen Festival-Besucher: Die französische Soul-Sensation „Principles Of Joy“ aus der nördlichen Peripherie von Paris, die extra zu diesem Anlass die weite Anreise in Kauf nahm, um zum Gelingen der Premiere dieses Festivals beizutragen...
Bei nunmehr einsetzender Dämmerung und einer als sehr gelungen zu bezeichnenden Bühnenbeleuchtung, brannten die „Principles Of Joy“ ihr grandioses Feuerwerk aus Funk & Soul ab, dass selbst die oftmals als etwas spröde, herb und vielleicht auch etwas introvertiert bezeichneten Schleswig-Holsteiner ihren scheinbar doch latent vorhandenen Bewegungsdrang entdeckten und dabei gar nicht anders konnten, als vor der Bühne ihr vorab vielleicht ungeahntes Soul-Feeling abzufeiern…
Nicht ganz unschuldig daran war natürlich der spannungsgeladene Auftritt der Band, der einnehmend und gleichzeitig animierende Gesang von Sängerin Rachel Yarabou und die manchmal sehr gefühlsbetonten, dann aber auch wieder explodierenden Soulhymnen aus der Feder von Christelle Amoussou, den Tasten von Bandleader Ludovic Bors, den tiefen Tönen von Jérôme Makles, der passgenauen Taktgebung von Schaël Michanol und den Gitarrengöttern Loïc Betems und Harysson Jean-Baptiste…
Ein großartiges Ereignis, welches nach einer Wiederholung förmlich schreit…