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Ska For Live: Slapstickers - Silverback [Label: Smith & Miller Records | VÖ: 04.10.2024]



"Silverback" ist vielleicht der richtige Titel zur richtigen Zeit, wenn man sich selbst wie einer ebendieser fühlt. Obwohl am eigenen Rücken auch nicht mehr alles Silber ist, was glänzt. Bleiben wir also lieber bei der positiven Besetzung der meistens auch respektvoll gemeinten Bezeichnung - denn den Titel "Silberrücken" muss man sich auch erstmal verdient haben. Und da kann eine Band wie die Slapstickers, die bereits mehr als 30 Jahre zusammen Musik macht, mit Fug und Recht einen Anspruch für sich reklamieren, auch ihr neustes Album so zu betiteln. Oder wie sie es selbst untertiteln: "In 30 Jahren vom Monkeyboy zum Silverback"...

Die Kunst über solch lange Zeiträume eine Band zusammenzuhalten, sich und ihren Fans treu zu bleiben und dennoch auch musikalisch weiterzuentwickeln, ist sicher einer der Erfolgsfaktoren für das neuste Werk der Kölner bzw. Brühler Ska-Formation. Ein weiterer Faktor ist sicherlich auch der musikalische Rückgriff auf die gesamte Bandbreite des Genres vom locker-smarten Off-Beat bis hin zu den gewichtigen Dub-Klängen des Absackers am Albumende "Riding Dub". Eine der Höhepunkte ist sicherlich die Ska-Transkription des Depeche Mode-Klassikers "Enjoy The Silence", die meines Erachtens außerordentlich gelungen und frisch daherkommt...

Textlich bewegen sich die Slapstickers in einem persönlich wirkenden Themenspektrum von einer gewissen Selbstreflexion wie im Titelsong bis hin zu gesellschaftspolitisch-kritischen Lyrics. Ein echter Silberrücken muss eben auch schon mal zeigen, wo es lang geht. Dennoch ist das Wichtigste an einem Ska-Album natürlich nicht der Ton-Steine-Scherben-Lookalike-Content (der aber sicher auch nicht unwichtig ist), sondern der Sound und der Groove. Und beides ist hier absolut im Vollformat vorhanden. Die Scheibe macht einfach Bock auf mehr von dem guten Zeug. Mehr Ska, mehr Slapstickers...

  • Tracklist:
  • Side One:
  • Silverback
  • Riding
  • You Again
  • No More Worries
  • Out There
  • Side Two:
  • Viaje a Barcelona
  • The System
  • Enjoy The Silence
  • Play It Safe
  • Riding DUB