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Back to the good old days: The Moriartees aus Köln




Am 1. November 2019 wurde nach längerer Renovierungs-Phase das Gebäude 9 in Köln wiedereröffnet und die Ehre des Eröffnungskonzerts lag an diesem Abend bei den Kölner Lokalmatadoren von The Moriartees. Auch für mich persönlich war das an diesem Abend eine Premiere. Denn weder war ich schon mal im Gebäude 9 zu Gast, noch hatte ich je The Moriartees live auf der Bühne gesehen. Ehrlich gesagt waren mir auch nur einige wenige Songs und Webschnipsel vorab bekannt. Aber man darf durchaus behaupten, das die Band einen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen hat. Nicht nur weil sie als Vorband musikalisch hervorragend zur Liga Der Gewöhnlichen Gentlemen als Hauptact des Abends passten, sondern weil ihr Repertoire doch genau meinen akustischen Nerv traf...

Ausgangspunkt der Kölner Band war das Jahr 2006. Damals noch zu viert und mit Sänger Seb sowohl am Micro, als auch an den Drums. So ging es in die nächsten Jahre, bis 2010 der erste Tonträger "Born To Cry" auf Bex Records erschien. Leider nur als CD, obwohl der Sound sprichwörtlich nach Vinyl als Medium schreit. Ein Konglomerat aus Soul, Garage, Beat, Doo Wop, Rhythm and Blues und Rock`n`Roll. Umgesetzt in zu einem Teil starken Coverversionen von großartigen Songs aus den 60ern und 70ern, welche durch die weiteren Bandmember Kontrabassist Ralf Exter, Leadgitarrist Ralf Schneider und Rhythmusgitarrist Jens Hoffmann wieder zu neuem Leben erweckt wurden. Aber auch bereits einigen selbstgeschriebenen Song, die in eine ähnliche Kerbe schlugen. Das Bläser-Set auf dem Album waren damals noch Gastmusiker...

2011 kam Torben Wesche am Saxofon dazu. Und in dieser Besetzung wurde bis vor 2 Jahren auch weitergemacht und 2016 der zweite Longplayer "Underneath" eingepielt. Erst danach stieg mit Andreas Kriegeskorte der neue Drummer ein und Seb Hinkel wechselte komplett in die erste Reihe. Der Sound der zweiten LP hat sich, obwohl in den Zutaten fast gleichbleibend, ein wenig verändert und ist noch deutlich facettenreicher geworden. Etwas weniger Garage und ohne die kleine Prise Punk, die an einigen Stellen noch beim Debüt durchschimmerte. Dafür noch souliger, tanzbarer, swingender und es wirkt irgendwie feiner und abgerundeter. Und so sprechen die Moriartees gleich diverse Kreise von Menschen an, die auf Musik aus den 50ern, 60ern und 70ern stehen, ohne die Songs in einem auschließlich retrobehafteten Kontext erscheinen zu lassen. Und was für die Zukunft geplant ist, wird sich zeigen müssen. Der Auftritt im Gebäude 9 lässt jedoch erahnen, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Man darf also gespannt bleiben...

Die aktuelle Bandbesetzung besteht aus:

Seb Hinkel -  Gesang
Ralf Schneider -  Gitarre
Jens Deselaers -  Gitarre/Gesang
Ralf Exter - Kontrabass
Torben Wesche - Saxophon
Andreas Kriegeskorte -  Schlagzeug
Alexander von Sommerfeld -  Trompete

pic from http://moriartees.com/