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Gastbeitrag: Cock Sparrer - Live in Oberhausen , Turbinenhalle // 26.10.2019


 [dh] Am 26.10.2019 war es nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder soweit - die "Oi-Punk-Legends from the East End London" sind für ein Gig nach Deutschland gekommen. Also flugs meinen Bruder und meinen Kollegen Markus eingesammelt und ab nach Oberhausen. Nach einer recht ruhigen Anreise an der Turbinenhalle angekommen, mussten wir noch kurz dem netten Herrn am Parkplatz erklären, dass wir NICHT zu Frank Lukas (Schlagersänger aus Bottrop ) wollen.  "Ach so, Cock Sparrer, dann bitte links halten zum Parken". Ich denke das Schlagervölkchen dürfte sehr erstaunt gewesen sein, ob des Publikums vor der Halle 1. Skins, Punks, Psycho´s, sonstige Oi- und Punkrock Fans wie wir, aber auch einige wenige Metaller waren noch vor der Tür, um das eine oder andere Bierchen zu schlabbern. Für die Schlagerfamilie war das sicher ein Kulturschock...


 Los ging es dann mit den Clox.  77er Punkrock-Veteranen, gegründet in Dortmund als Punk nach Deutschland schwappte. Leider am Anfang soundmäßig ein wenig verhunzt, spielten sie aber doch einen routinierten Set runter, auch heute noch ganz nett anzuhören. Als zweiter Einheizer waren The Take auf der Bühne. Mit ehemaligen Mitgliedern von Agnostic Front und Biohazard bestückt, konnte man schon vorher wissen, dass es hier etwas heftiger auf die Ohren gibt. Im Stil eine Art Oi-Punk mit Hardcore-Einschlag. The Take konnten dann auch die ersten Leute im Pit dazu bewegen das Tanzbein zu schwingen. Ein Song nach dem anderen knallte von der Bühne und am Ende noch ein Cover von Agnostic Front - auch an die Mitsänger wurde gedacht...

 Dann betraten Cock Sparrer die Bühne und ohne große Schnörkel ging es los: " Riot Squad". Bang!! Publikum hinter sich gebracht! Jeder Song saß textlich beim Publikum in der fast ausverkauften Turbinenhalle. In der Mitte bildete sich der "Tanzmob". "Shock Troops" wurde fast komplett durchgespielt. Wilde Interaktion mit dem Publikum bei "England Belongs To Me" und "Where Are They Now", sowie "We´re Coming Back". Aber auch neuere Sachen wie "One By One" fehlten nicht. Einer meiner Favourites "Because You´re Young" ebenso nicht, wie auch "Suicide Girls" von der 2007er Scheibe "Here We Stand". Das die Jungs um Sänger Colin McFaull im Anfang ihrer Karriere, nach eigener Aussage um 1972 (da gab es noch weder Punk noch Oi) auch der damaligen Musik frönten (Small Faces oder den Stones), hört man besonders bei "Teenage Heart"...

Leider fehlten mit "The Sun Says " oder "Too Late " für mich essentielle Songs, aber man kann nicht alles haben. Die Jungs sind ja auch schon etwas älter und so endete die Show nach ca. 90 min. Ein tolles Konzert und schon jetzt eines der besten in diesem Jahr, welches ich miterleben durfte. Nicht zu vergessen das die Besetzung bis auf Daryl Smith mit Steve Bruce, Steve Burgess, Sänger Colin und Micky Beaufoy noch die Gründungsformation darstellt. Ihr kommt doch wieder, oder ??? Colin hat´s versprochen.
(Gastbeitrag von Dirk Hanke)